Schönfelder Duo Christian + Jürgen
Im engeren Sinne handelt es sich beim Schafkopf um eine Sammelbezeichnung für Geselligkeit, kollektive Sinnstiftung und Vergeistigung, Statistik, elementares Rechnen und Exzess. Unsere Aufgabe ist das Erlernen von Regelwerk und Technik der Kultivierung. Lehrmeister sind in jeder angesehenen fränkischen Wirtschaft zu finden. Vornehmlich männlich, im Zuge der Emanzipation mitunter sogar weiblich. Neben Feuermachen, Ackerbau, Brau-, Trink- und Kriegskunst erweitert der Schafkopf somit die Definition der basalen Kulturtechnik und fördert die Identitätsfindung des gemeinen Franken. Schafkopf vermittelt Lebensgefühl und bedient sich einer eigenen Parallelsprache. Auf die Verwendung von Kraftausdrücken und den Ausstoß von Körpergasen wird in manch fröhlicher Runde besonderer Wert gelegt. Beherrschen des Schafkopf und regelmäßige Partizipation an ausschweifenden Turnieren beugen sozialer Ausgrenzung vor und wirken integrativ. Die Bayerische Staatsregierung behält sich deshalb ein Schafkopfprogramm in Einwohnermeldeämtern zur Integration von Ausländern vor. Im Land der Franken wird der Schafkopf häufig als "Spiel des Lebens", zuweilen als "Spiel mit dem Leben" (der Ober sticht den Unter) bezeichnet. Besonders gefährdet sind Franken, die mit dreißig immer noch nicht schafkopfen können. Da hilft nur Lernen. Der TSV-Amboss zeigt euch wie es geht!
